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Fingerspitzengefühl und keine Angst vor Arbeit

Heimatverein Hanstein/Bornhagen feiert im Rittersaal der Burgruine die Buchvorstellung Viel Brimborium hat der Heimatverein Hanstein/Bornhagen um seinen 25. Geburtstag nicht gemacht. Im Rittersaal der Burgruine gab es Kaffee und Kuchen, über eine Leinwand flimmerten historische Bilder der Burg, ein Mikrofon brauchte gestern niemand. Mittelalterliche Klänge füllten stattdessen den herrlichen wieder hergestellten Saal mit den Stühlen, die alle in der Lehne die drei Halbmonde aus dem Wappen des Hansteiner Rittergeschlechts tragen. Die Worbiser Formation „Ars canendi“ sorgte für die passende Stimmung während des kleinen Festaktes, den der Vorsitzende Heiner Schild dafür nutzte, kurz Rückschau auf die vergangenen 25 Jahre zu halten und sich bei den insgesamt 88 Mitglieder herzlich zu bedanken. Bei ihnen, aber auch bei der Eichsfelder Ritterschaft, dem Feuerwehrverein, der Gemeinde, der Verwaltungsgemeinschaft, dem Landkreis und allen, die mit Sorge tragen, dass der Hanstein ein Kleinod wurde und ein solches bleibt. Landrat Werner Henning brachte es humorvoll auf den Punkt. „Als die Mauer fiel und wir auf einmal die Familie von Hanstein kennenlernten, waren wir erst etwas verunsichert“, erinnerte er sich. „Wenn jetzt der alte Adel wiederkommt, wird er die Burg zurückfordern?“, sei nur eine der vielen Fragen gewesen. Und dann seien die Bornhägener gekommen und hätten gesagt: „Das ist unsere Burg. Wir kümmern uns darum. Ich muss gestehen, wir haben es Ihnen nicht zugetraut, wir konnten es uns einfach nicht vorstellen. Aber Sie haben uns eines Besseren belehrt“, so der Landrat, der sich wünschte, dass es mit dem Heimatverein immer weitergeht. „Sie haben nicht zuletzt die Burg vor Massentourismus geschützt, aber es geschafft, gleichbleibend hohe verträgliche Besucherzahlen zu locken. Vielen Dank dafür.“ Ein Geschenk hätte er gerade nicht dabei, „aber das wird noch überwiesen“, meinte Landrat Henning unter Heiterkeit. Und auch Annemarie von Hanstein, die aus Göttingen angereist war, verlieh im Namen aller Zweige derer von Hanstein ihrem tief empfundenen Dank Worte, dass die Bornhägener den Hanstein hegen und pflegen und so für die kommenden Generationen erhalten. Inge Schade war 1990 die erste Vorsitzende des Vereins. Auch sie erinnerte sich gut an die Zeiten damals, als auf einmal alle auf die Burg wollten, war sie doch die ganze DDR-Zeit über nicht zugänglich. „Wir mussten uns um Parkplätze kümmern, auch gab es keinerlei Publikationen über den Hanstein aus DDR-Zeit.“ Also setzte sie sich damals hin und entwarf ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen. Innerhalb des ersten Jahres waren alle 20.000 Exemplare vergriffen. Sie holte damals die Denkmalpflege mit ins Boot, knüpfte die Kontakte zu den Behörden und amtlichen Stellen. Und damals entstanden auch die großen Burgfeste, die Krippenausstellung und vieles mehr, deren Erlös dem Verein wiederum helfen, für Fördermaßnahmen den notwendigen Eigenanteil stemmen zu können. Vorsitzender Heiner Schild aber sprach nicht nur über die mit viel Fingerspitzengefühl geleistete Arbeit an der Burg, die der Hauptschwerpunkt im Vereinsleben ist, und die Burgfeste, bei denen „mehr Gäste kommen, als die VG Einwohner hat“, sondern auch über die Hilfe im Umfeld der Burg, in den Ortsteilen und mit anderen Vereinen gemeinsam. „Und wir haben noch viel vor.“ Und als das letzte Grußwort aus Neuseesen, von der VG, aus Werleshausen und Witzenhausen verklungen war, stellte Silvia Rinke das neue Buch des Vereins vor. „Geschichte und Geschichten rund um Burg Hanstein“ heißt es. Zahlreiche Autoren haben ihre Erinnerungen zusammengetragen und historisches Material beigesteuert, so dass auf 132 Seiten neue Einblicke, Gefühle und Emotionen rund um die historische Burganlage festgehalten werden konnte. Das Büchlein ist druckfrisch für 8,50 Euro beim Heimatverein zu haben. Quelle: Thüringische Landeszeitung, Eichsfelder Tageblatt Ausgabe vom 9. November




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